Im Mai 1952 wurde mit dem Neubau des Lichtspieltheaters begonnen. Bauherr war Willi Schulenburg, der das Vorhaben auf dem Grundstück der Familie Schulz errichtete. Es wurde ein zweckmäßiger Neubau mit 200 Plätzen geschaffen, der mit fester Bestuhlung ausgestattet wurde. Dadurch, dass der Raum nach der Bühne hin abfällt, kann von allen Plätzen aus die Leinwand gut gesehen werden.
Willi Schulenburg, der einige Jahre zuvor bereits in Schriesheim ein Lichtspieltheater betrieb, hatte zunächst im Saal des Gasthauses 'Zum Löwen' Filme gezeigt, ehe er in den Neubau umzog. 1967 zog er sich aus dem Arbeitsleben zurück. Hans und Marianne Fritsche, die auch das 'Gloria' in Heidelberg betrieben, übernahmen das Leutershausener Kino, das Frau Fritsche nach dem Tod ihres Ehemannes im Jahre 1985 alleine weiterführte. Ein Jahr übernahm dann Jürgen Bock die Verantwortung. Seit August 1991 zeichnet Alfred Speiser, Kinobetriebe Weinheim, für den Betrieb des 'Olympia'-Kinos verantwortlich. An der Kasse ist Marianne Fritsche heute noch zu finden, denn ihr Herz hängt nach wie vor am Kino, auch wenn sie dafür nicht mehr die Verantwortung trägt.
In den fünf Jahrzehnten seines Bestehens überwog im Olympia-Kino nicht die Hochkonjunktur. Die Betreiber mussten immer große Anstrengungen unternehmen, um den Erhalt zu sichern. Die immer mehr zurückgehende Zahl der Kinobesucher war Anlass, Mitte der neunziger Jahre an die Schließung der kulturellen Einrichtung zu denken. Der im Oktober 1996 gegründete Kulturförderverein Hirschberg engagierte sich schließlich für den Erhalt des Kinos und gründete einen Förderkreis. Seit 1997 ist es dessen Aufgabe, das von der Schließung bedrohte Leutershausener Kino zu retten. Damals wurde für die Dauer von sechs Jahren mit dem Betreiber vereinbart, dass die Gemeinde die jährliche Miete übernimmt, während sich engagierte Bürger, allen voran der Förderkreis (durch seine Mitgliedsbeiträge) und die Heisemer Löwen (mit ihrem Kinderfest am 3. Oktober), um die Mitfinanzierung des Spielbetriebs kümmern. Diese Idee einer Art Bürgerinitiative hatte Erfolg. Rund 200 Förderer aus Leutershausen, Großsachsen, aber auch aus Schriesheim und anderen Orten in der Nachbarschaft waren sofort bereit, 50 Mark im Jahr für den Erhalt des Kinos zu spenden. Bis zum Jahr 2003 hat diese getroffene Vereinbarung mit dem Kinobetreiber Gültigkeit. Der Förderkreis engagiert sich aber noch auf andere Weise für das Kino: Er organisiert die Verteilung der Programme im großen Radius um Leutershausen herum; er hat das Kino inzwischen zu einer allseits beliebten Kleinkunstbühne gemacht, auf der viele renommierte Künstler aufgetreten sind; er hat Aktionen für Kinder geboten und zu bestimmten Anlässen immer wieder besondere Filmreihen ins Programm gebracht; nicht zu vergessen ist auch der jährliche, sehr beliebte Stummfilm-Abend mit Klavierbegleitung.