Evangelische Kirche

1430: Eine Maria Magdalena geweihte Kirche wird an dieser Stelle erwähnt; sie steht dort vermutlich bereits seit 200 Jahren.
Ein Platz in unmittelbarer Nähe war zeitweilig Tagungsort des Gerichtes der Äpfelbacher Zent, dem die Hoch- oder Blutgerichtsbarkeit über die dazu gehörenden Dörfer zustand. An den Platz des Galgens erinnern bis heute die Flurnamen Galgengewann bzw. Galgenstraße im Westen der Großsachsener Gemarkung.

1674: Zerstörung der Kirche im „Holländischen Krieg“ durch die Franzosen, anschließend Wiederaufbau.

1724 – 1761: Neubau und wesentliche Vergrößerung des Langhauses, Neubau des Turms unter Beibehaltung des Chorbogens aus der romanischen Zeit im unteren Turmgeschoss.

2005 / 2006: Umfassende Innenrenovierung des Kirchengebäudes und Freilegung des Grabmals von Johann Adam Straub († 1728), kurpfälzischer Offizier und Besitzer der „Unteren Mühle“, der späteren „Spitzer-Mühle im Dorf“ (siehe Station 10). Als Angehöriger der dörflichen Oberschicht hatte er ein Anrecht auf Bestattung in der Kirche.

Kirchliche Verhältnisse

Vor der Reformation gehörte die Kirche zur Pfarrei Hohensachsen, die den Teil des Dorfes nördlich des Apfelbachs betreute. Den südlichen Teil versorgte der Pfarrer von Leutershausen. Mit der Reformation in der Kurpfalz (1556) wurde die Kirche evangelisch.

Von 1698 bis 1705 konnten die Katholiken dank des Pfälzer „Simultaneums“ dieses Gebäude noch mitbenutzen. Danach mussten sie ihre Gottesdienste zeitweilig im Rathaus oder im Freien abhalten. Schließlich erfolgte 1802 die Zuweisung der Katholiken an die Nachbar-Pfarrei Hohensachsen.

Anfang des 19. Jahrhunderts gab es in Großsachsen 22% Katholiken, sie hatten – anders als in Leutershausen – ein gutes Verhältnis zu den Protestanten. Flucht und Vertreibung aus den deutschen Ostgebieten in Folge des Zweiten Weltkriegs erhöhte ihre Anzahl.

1963 – 1965: Mit dem Bau der Christ-König-Kirche erhalten die Katholiken endlich ein eigenes Gotteshaus, verbleiben aber bei der Pfarrei Hohensachsen.