Raiffeisenstraße

1 Markthalle

Ursprünglich befand sich der Markt unter freiem Himmel vor dem Spritzenhaus der Feuerwehr in der Bahnhofstraße. Die Markthalle wurde 1913 gebaut. In den Sommermonaten diente sie als täglicher Obstmarkt: Die Bauern lieferten ihr Obst an und Händler kauften es auf. Erst mit dem Bau eines Großmarktes in Weinheim 1928 wurde diese Einrichtung überflüssig.

In den Wintermonaten fand hier die Tabakverwiegung statt. Die Vertreter der Tabakfabriken aus Mannheim und Großsachsen kauften die Ware auf; das Geschäft wurde von einem Zollbeamten überwacht. In den Fabriken wurde der Tabak fermentiert und danach in Fertigungsstätten, z.B. der Firma Roth-Händle, zu Endprodukten verarbeitet.

2 Schelle-Schorsch

In beiden Ortsteilen von Hirschberg gab es einen Ausrufer, der verkündete, was heute im Amtsblatt stehen würde: wann Holz versteigert wurde, welche Veranstaltungen stattfanden usw.

Der letzte Ausrufer, Georg Probst, im Dorf liebevoll „Schelle-Schorsch“ genannt, beendete in Leutershausen dieses Amt im Jahre 1964.

3 Milchhäusel

In beiden Ortsteilen gab es ein „Milchhäusel“. Hier lieferten die Bauern ihre Milch ab, die von dort aus zur Milchzentrale nach Weinheim bzw. Mannheim gebracht wurde. Später befand sich in diesem Milchhäusel bis in die 1990er Jahre eine Eisdiele

4 Feuerwehrhaus

Das erste Feuerwehrhaus der Gemeinde wurde 1900 erbaut und bestand aus einem Turm zum Trocknen der Schläuche und einer Wagenhalle für die Feuerspritze, die bis etwa 1945 noch von Pferden gezogen wurde. – Außerdem befand sich hier die Eich­anstalt der Gemeinde mit transportablen Waagen und Gewichten.

5 Farrenstall

Direkt neben dem Spritzenhaus stand von 1897 bis ca. 1970 der Farrenstall. Hier wurden 2 bis 3 Bullen (Farre = Bulle), 1 Eber und 1 Ziegenbock gehalten und vom Farrenwärter versorgt, der ein Angestellter der Gemeinde war. Die weiblichen Tiere aus den Höfen wurden hierher gebracht, um gedeckt zu werden.