Historischer Ortsrundgang durch Großsachsen

Die heutige Bergstraßen-Gemeinde Hirschberg mit ihren ca. 9.900 Einwohnern entstand 1975 durch die Vereinigung der zuvor über 1000 Jahre selbstständigen Orte Leutershausen und Großsachsen. Die Überreste eines römischen Landguts (Villa Rustica) auf dem Gebiet Großsachsens zeugen von der frühen Besiedlung dieser Gegend.

Im Lorscher Codex, der handschriftlichen Überlieferung des Klosters Lorsch, wird Großsachsen 779 erstmals urkundlich als „Sachsenheim“ erwähnt. Als Gründer der drei „Sachsenorte“ Lützelsachsen, Hohensachsen und Großsachsen könnte ein „Saxo“ genannter Adeliger aus sächsischem Stamm in Frage kommen. Das gleichfalls erstmals im Lorscher Codex „Husa“ genannte Leutershausen verdankt seinen Namen, möglicherweise auch seine Gründung, dem Grafen Liuther, der 877 seinen Besitz im Weiler „Husa“, darunter eine Kirche, dem Kloster Lorsch übertrug.

Großsachsen stand nachweislich seit 1288 unter der unmittelbaren Herrschaft der Pfalzgrafen. Leutershausen kam um die Mitte des 12. Jahrhunderts als Lorscher Lehen an die Familie der Edelfreien von Hirschberg, deren Burg noch in Resten oberhalb des Ortes erkennbar ist.

Weil das Geschlecht der Hirschberger ausgestorben war, ging das Lehen 1700 von der Kurpfalz an die Familie der Reichsgrafen von Wiser. 1803 kamen Großsachsen und Leutershausen an Baden.

Im 19. Jahrhundert konnte sich in Leutershausen eine große jüdische Gemeinde entwickeln; um 1870 umfasste sie etwa 10 % der Bevölkerung.
Die alten Ortskerne zeugen von der ursprünglichen landwirtschaftlichen Prägung der beiden Orte, wobei sich Leutershausen als Haufendorf und Großsachsen als Straßendorf entwickelt hat.

Hirschberg ist Teil des Naturparks Neckar- Odenwald und des Geo-Naturparks Bergstraße- Odenwald.
Schöne und aussichtsreiche Spazier- und Wanderwege führen durch die Weinberge und bis hinauf auf die Hohe Waid, die mit 455 m ü.d.M. höchste Erhebung der Gemarkung Leutershausen.